Stromkostenoptimierung bei energieintensiven kommunalen Großanlagen
Größere energieintensive Unternehmen (Industrieanlagen wie Chemie- oder Papierfabriken, Geothermiekraftwerke etc.) nutzen schon lange dezentrale Energieerzeugungseinheiten, um ihren immensen Energiebedarf (Strom und idealerweise auch Wärme) zu decken.
Zunehmend sehen wir diese Tendenz auch im kommunalen Bereich z. B. für Müllverbrennungsanlagen, Abwassereinigungsanlagen, Schlammentwässerungs- und sonstige Verbrennungsanlagen).
Hintergrund sind die günstigen Stromerzeugungskosten, die zustande kommen, indem die EEG-Umlage, die Stromsteuer sowie weitere mit dem Strombezug von Lieferanten üblicherweise anfallende Kosten vermieden werden können.
Dazu werden bei der Projektgestaltung zentraler energieintensiver Anlagen flankierend kleinere Erzeugungsanlagen (bspw. BHKWs) hinzugebaut, die die Energieversorgung der großen Anlagen sicherstellen. Liegen die Voraussetzungen des Eigenverbrauchs vor, kann die EEG-Umlage von derzeit knapp 7 Ct. pro kWh auf 40 % dieses Betrages reduziert werden. Im Falle des Kraftwerkseigenverbrauchs reduzieren sich diese Kosten sogar auf Null. Regelmäßig kann in diesen Fällen auch die Stromsteuer von derzeit rund 2 Ct. pro kWh eingespart werden.
Da in diesen Fällen auch die ansonsten ebenfalls erheblichen Netzentgelte entfallen, sind die Erzeugungskosten für den Strom so gering, dass selbst stromkostenintensive Unternehmen im Sinne von § 64 EEG teilweise (ergänzend) auf diese Form der Stromversorgung zurückgreifen.
Wie erwähnt sehen wir diese Gestaltungsformen zunehmend auch im kommunalen Bereich. [GGSC] hat hierzu jüngst eine Stadt in Hessen hinsichtlich der Abwasserreinigung und Faulschlammverwertung beraten. Durch eine verbesserte Zuordnung der dezentralen Erzeugungseinheiten sollen dort nahezu alle Stationen beginnend bei der Vorbehandlung über die Verwertung des Faulgases bis zu Verbrennung der Rückstände stromkostenoptimiert werden.